
„Willst du wirklich alleine mit den Kids in den Urlaub fahren?“ – diese Frage stellte mir fast jeder dem ich von meinem Plan erzählte alleine mit den beiden Burschen in den Skiurlaub zu fahren. „Ob der wirklich weiß was auf ihn zukommt“ – „Na ob der das schafft“ – das waren vermutlich die Gedanken der teils entsetzen und fragenden Gesichter. Manu hatte da zwar weniger Zweifel, aber so ganz geheuer waren ihr die Pläne dann wohl doch auch nicht. Ich hingegen freute mich schon sehr auf den gemeinsamen Urlaub. Natürlich war mir klar, Erholung wird es keine.
Vielleicht sollte ich etwas weiter aufholen. Im September haben wir erfahren, dass der Kindergarten zwischen 23. Dezember und 7. Jänner nur im Notbetrieb, oder vermutlich sogar gar nicht, geöffnet sein wird. Manu konnte sich wegen ihrem Jobwechsel leider nicht frei nehmen. Es stand schnell fest, ich werde die zwei Wochen daheim bleiben. Ein kleiner Ausgleich für die stressigen Monate Oktober und November in denen ich kaum zu Hause war, außerdem in einen Ersatzkindergarten wollten wir die beiden auch nicht stecken, auch weil Benjamin ja erst 2 Jahre alt ist. Recht spontan wurde der Entschluss gefasst – ich geh mit den Burschen Skifahren. Matthias ist mit seinen 5 Jahren alt genug für die Skischule und redete ständig davon Skifahren lernen zu wollen und auch Benjamin würde etwas Vater-Sohn-Zeit sicherlich nicht schaden.
Gesamt getan, am Dienstag 2. Januar ging es um 5 Uhr früh los. Die Koffer waren gepackt und bereits am Vortag im Auto verstaut, Manu hat uns noch ein Lunchpaket gemacht, viel zu viel natürlich, aber es war zumindest ein beruhigendes Gefühl genügend Proviant dabei zu haben für die nächsten TageWochen. Laut Navi sind wir in 3 Stunden am Ziel. 15 Minuten vor Ankunft habe ich die beiden Burschen dann langsam geweckt, die beiden haben nämlich die ganze Autofahrt seelenruhig vor sich her geträumt. Entspannte Autofahrt, hätte nicht besser beginnen können.
Nach einer kurzen Kaffeepause und einer herzlichen Begrüßung in unserer Unterkunft ging es hinauf auf den Berg, um 10 Uhr begann die Skischule. Matthias freute sich riesig und so war es auch kein Problem als wir uns verabschiedeten. Die nächsten 2 1/2 Stunden verbrachten Benjamin und ich ebenfalls im Schnee. Bei der Skischule war für Kleinkinder ein kleiner Spielplatz im Schnee aufgebaut. So verbrachten wir auch die kommenden Tage. Während Matthias in der Skischule war gingen wir spazieren. Mit im Gepäck ein kleiner Bob, mit dem ich Benjamin teilweise hinter mir herzog, sehr praktisch.
Zu Mittag holte ich Matthias aus der Skischule ab, Mittagessen wäre am Programm gestanden. Am ersten Tag gab es Mamas Proviant, an den Folgetagen gönnten wir uns eine Kleinigkeit in der Umgebung. Um 14 Uhr ging es zurück in die Skischule. Leider überschnitt sich Benjamins Schlafenszeit genau mit der Mittagspause, logistisch etwas umständlich. Der Nachmittagsschlaf wurde etwas nach hinten verschoben und so sind Benjamin und ich, während Matthias nachmittags in der Skischule war, im Auto gesessen. Benjamin, in Decken eingewickelt, hat geschlafen und ich habe gelesen.
Um 15.30 Uhr als die Skischule endete wachte Benjamin dann meist wieder auf und wir fuhren zurück zur Unterkunft. Ich hatte mir viel vorgenommen und entsprechend Spiele und Bücher eingepackt, auch Handtücher für einen Themenbesuch hatte ich im Gepäck. Nichts davon hatte ich gebraucht. Matthias spielte mit anderen Buben die in der Unterkunft untergebracht waren, Benjamin spielte lieber mit den Katzen. Ansonsten waren wir im Supermarkt einkaufen oder besuchten das Babykalb im Kuhstall. Die Kinder waren auch sehr müde vom Tag und sicherlich auch von der Bergluft.
Am Abend gönnten wir uns einmal Pizza und einmal Spaghetti vom Italiener, einmal gab es Wurstbrote. Kinder sind da zum Glück nicht sehr anspruchsvoll, hauptsache es gibt ihren Lieblingspudding oder Schokolade. Und so vergingen die Tage. Abends ging es dann ins Bett. Die Beiden nebeneinander in einem Bett, da würde natürlich nicht geschlafen ohne vorher noch Blödsinn zu machen.
Bei der Fahrt nach Hause habe ich den Urlaub nochmal Revue passieren lassen. Am liebsten würde ich umdrehen und noch ein paar Tage bleiben. Aber wir drei freuten uns dann doch auch schon sehr auf Mama und Zu Hause.