Vor knapp einer Woche, am 16. April 2010, war es endlich so weit. Ich hielt mein neues HTC Desire Smartphone in Händen. Und es fühlte sich einfach gut an. In den letzten Tagen habe ich viel herum experimentiert, ausprobiert und getestet. Eines vorweg, es ist schwer den Vergleich zwischen meinen früheren Smartphones dem G1 (ebenfalls von HTC) und dem Pulse zu ziehen. Denn das Desire wird bereits mit neuer Android Version 2.1 ausgeliefert. Sowohl auf dem Pulse, als auch auf dem G1, waren bis dato nur Android 1.6 verfügbar. Ich werde es dennoch wagen.
Design
War das G1 ein klobiger Haufen etwas, fernab von jeder Form von Ästhetik, kam das Pulse dem Ideal eines schönen Gerätes schon sehr nahe. Das HTC Desire ist aber um noch eine Spur schöner. Auf der Vorderseite das riesige Display mit einer Auflösung von 480 x 800 Pixel, darunter 4 Tasten (Home, Menü, Zurück und Suche) und ein optischer Scrollball der ebenfalls eine Tastenfunktion hat. An der Rückseite befindet sich die 5 Megapixel Kamera mit eingebautem Blitz, welche wirklich gelungene Bilder, auch bei schlechten Lichtverhältnissen, macht. Die Rückseite ist aus einem angenehmen griffigen Material (fühlt sich so ähnlich an wie Kunstleder) und ist mit einem glänzenden HTC Logo versehen. Also der äußerliche Eindruck überzeugte mich schon mal, aber wie heißt es so schön? Es kommt auf die Inneren Werte an.
Akku
Verbaut ist ein Li-Ionen 1400 mAh Akku, also wieder eine Spur stärker als beim G1 oder Pulse. Merkt man davon etwas? Ist schwer zu sagen, denn das Desire (oder liegts an neuer Android Version?) bietet eine Reihe neuer Diensten an, die ständig am Akku saugen. In den ersten Tagen war mein Akku bereits nach 6 Stunden zu 2/3 leer. Nach einer Woche herum probieren habe ich aber die passenden Einstellungen getroffen. Ein paar automatische Synchronisation (Twitter, Facebook und Feed Reader) gehen nun zwar nur noch per Hand, aber dafür hält der Akku gute 20 Stunden. Versprochene Standby Zeiten von 14 Tagen sind utopisch. Vielleicht wenn man das Gerät auflädt, sämtliche Dienste schließt und 2 Wochen in die Lade legt. Wenn man das Gerät aber „normal“ nutzt kommt man trotzdem keine zwei Tage aus. Positiv aufgefallen ist mir dafür aber die Ladegeschwindigkeit. Geht um einiges schneller als bei meinen beiden anderen Geräten. Habe leider keine genauen Werte, aber unter 2 Stunden dauert es bis der Akku geladen ist.
Totale Vernetzung
Liegt vermutlich an der neuen Version von Android, dennoch interessant. Man kann sich bei anderen Social Media Plattformen einloggen und diese dann z.b. mit seinem Adressbuch verknüpfen. Zu den Diensten gehört unter anderem Flickr, Twitter und Facebook. Einmal verknüpft lädt das Gerät die neuesten Statusmeldungen, Tweets und Fotos in die einzelnen Kontakte. Aber auch die einzelnen Apps für Twitter, Facebook und co. werden so up to date gehalten.
Desktop
Der hauseigene Desktop des HTC hat 7 Screens (je drei links und drei rechts des Startscreens). Durch drücken der Home Taste werden alle Screens in Karasell Form eingeblendet, dies erlaubt eine bequeme Navigation zwischen den einzelnen Oberflächen. Das übliche hin und her Scrollen ist natürlich weiterhin möglich. Am unteren Rad des Displays werden 3 Schaltflächen angezeigt. Die linke öffnet die Programmliste, die rechte fügt Programme, Widgets und co. der Startseite hinzu (etwas unnötig, kommt langem druck auf Display gleich) und die mittlere Schaltfläche „Telefon“ öffnet eine gelungene Übersicht zum schnellen Kontaktieren seiner Kontakte. Nummer eintippen, letzte Kontakte, Suchen, und co. ist alles übersichtlich und praktisch angeordnet. Das Desire wird mit einigen nützlichen Widgets ausgeliefert, womit man sich seinen Bildschirm praktisch organisieren kann. Unter anderem gibt es ein „Friends Stream“-Widget, welches Flickr, Twitter und Facebook Updates einblendet. Es gibt aber auch einzelne Twitter und Facebook Widgets. Auch die üblichen Terminübersicht, Kalender, Favoriten und co Widgets sind natürlich verfügbar.
Geschwindigkeit
Was mich allerdings wirklich beeindruckt ist die Geschwindigkeit des Gerätes. Der 1 Ghz Prozessor leistet wirklich gute Arbeit, und das Gerät reagiert sehr schnell. Dazu trägt sicher auch der 256 MB große Arbeitsspeicher bei. Auch der interne Speicher ist ausreichend. Beim G1 ist es mir ständig passiert dass der Speicher voll war und ich Programme deinstallieren musste oder den Cache leeren musste.
Ausstattung
Hier kommen wir zum negativen Teil. Die Ausstattung beinhaltet nur das nötigste. Bei einem Gerät das knapp 500 € kostet habe ich mir hier wirklich mehr erwartet. Im Lieferumfang waren neben Akku, Ladegrät (=USB Kabel), Speicherkarte und Kopfhörer nichts enthalten. Zumindest einer Tasche oder einer Displayschutzfolie hätte ich mir erwartet. Eine größere Speicherkarte (enthalten war nur eine 4GB microSDHC) wäre auch noch wünschenswert gewesen.